Übung im Umspannwerk Maulburg: Feuerwehr probt den Ernstfall

• 60 Einsatzkräfte trainieren Einsatz bei naturenergie netze
• Brand eines Transformators realistisch simuliert

Maulburg, 22. Mai 2025. Rauch steigt über dem Umspannwerk Maulburg auf. Ein Transformator brennt, Isolieröl läuft aus - höchste Alarmstufe für die Feuerwehr. Rund 60 Einsatzkräfte aus Steinen und Höllstein greifen ein, stimmen sich eng mit dem Netzbetreiber naturenergie netze ab und bringen das Szenario unter Kontrolle. Was dramatisch klingt, ist eine geplante Übung – aber alles andere als Routine.

Initiiert wurde die Übung von Andreas Bösner, Netzbetriebsmonteur bei naturenergie netze und aktiver Feuerwehrmann in Höllstein. Er kennt beide Seiten und brachte die Idee für das gemeinsame Training ins Spiel: „Solche Einsätze sind komplex. Umso wichtiger, dass wir im Ernstfall genau wissen, wer was wann tut.“

Ziel der Übung: Einsatzbereitschaft der örtlichen Feuerwehren unter realistischen Bedingungen zu testen und die Zusammenarbeit mit dem Netzbetreiber zu trainieren.

Markus Linder, Leiter Dienstleistungen bei naturenergie netze, unterstreicht die Bedeutung der Übung: „Das Umspannwerk Maulburg ist ein zentraler 110-kV-Knotenpunkt für die Versorgung von Maulburg, Schopfheim und Steinen. Bei einem Zwischenfall zählt jede koordinierte Maßnahme.“

„In Hochspannungsanlagen ist besondere Vorsicht geboten. Strom sieht man nicht, hört man nicht, riecht man nicht“, weiß Andreas Bösner, Netzbetriebsmonteur bei naturenergie netze und Feuerwehrmann bei der Abteilung Höllstein. Genau deshalb wurde bei der Übung besonderen Wert auf sicheres Vorgehen und klare Abstimmung zwischen Feuerwehr und Netzbetrieb gelegt.

Für Andreas Bösner ist es eine besondere Situation: Als Netztechniker kennt er jede Schraube des Umspannwerks und als Feuerwehrmann weiß er, wie herausfordernd ein Einsatz in elektrischen Anlagen sein kann. „In solchen Anlagen ist die Gefahr unsichtbar. Strom sieht man nicht, man hört ihn nicht. Das macht die Lage so tückisch.“

Das umsichtige und disziplinierte Verhalten bei Bränden in elektrischen abgeschlossenen Betriebsstätten ist für einen unfallfreien Feuerwehreinsatz von größter Bedeutung. „Bei Hochspannungsanlagen kann man die elektrische Gefahr nicht sehen, hören oder riechen“, erinnerte Markus Linder die Einsatzkräfte an das bei der Theorieschulung Gelernte. Das oberste Gebot beim Brand in elektrischen Anlagen heißt: warten bis der zuständige Mitarbeiter die Anlage spannungsfrei geschaltet hat und die Freigabe zum Arbeiten erteilt. Weil meist keine Menschen in der Anlage sind, „kommt es nicht auf die Minute an“, betonte Linder. Beim jüngsten Szenario allerdings war auch eine verletze Person zu bergen.  

Die angenommene Lage: Ein interner Fehler im 110/20-kV-Leistungstransformator löst einen Kurzschluss aus, das Schutzsystem greift nicht, 20.000 Liter Isolieröl geraten in Brand. Mehrere verletze Personen gilt es ebenfalls zu retten. Die Einsatzkräfte schützen das Schaltgebäude, bauen eine Löschwasserversorgung auf und verhindern, dass Öl ins Erdreich gelangt.

Unter der Leitung von Markus Zenker, stellvertretender Abteilungskommandant Steinen wurde das Übungsziel klar erreicht: Diszipliniertes Vorgehen, effektive Koordination und höchste Sicherheit.

„Die Übung war hervorragend vorbereitet und hat reibungslos funktioniert“, lobte Markus Zenker in der Manöverkritik. Auch Andreas Bösner war sehr zufrieden: „Eine wertvolle Zusammenarbeit, und sicher nicht die letzte Übung dieser Art.“

Foto 1 / Foto 2 / Foto 3: Bei einer Einsatzübung im Umspannwerk Maulburg von naturenergie netze trainierten 60 Feuerwehrkräfte aus Steinen und Höllstein das sichere Vorgehen beim Brand eines isolierölgefüllten Leistungstransformators. Foto 1 +2: Till Fleuchaus / tilpic-visuals.de  Foto 3: naturenergie netze GmbH 

Unternehmensinformation
Die naturenergie netze GmbH ist der Netzbetreiber für Südbaden. Das Unternehmen macht Stromverteilnetze und kommunale Infrastruktur leistungsfähig für die Energiewelt der Zukunft und sorgt für eine sichere Stromversorgung.

Die naturenergie netze GmbH treibt die Energiewende durch die Modernisierung und den Ausbau der Versorgungsinfrastruktur voran. Als Partner der Kommunen unterstützt der Netzbetreiber diese nicht nur mit zukunftsfähigen Stromnetzen, sondern auch mit netznahen Dienstleistungen wie der Wasserversorgung und der Straßenbeleuchtung.

Das Netzgebiet umfasst im Westen die Region südlich von Freiburg bis zum Hochrhein. Es reicht im Osten vom Bodensee bis nördlich von Villingen-Schwenningen. Die naturenergie netze GmbH gehört zur deutsch-schweizerischen naturenergie holding AG. www.naturenergie-netze.de