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Viel Lebensqualität und ein Traumjob in Teilzeit

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird bei energiedienst großgeschrieben. Nicht erst seit der Pandemie sind flexible und auf die persönliche Situation der Mitarbeitenden zugeschnittene Arbeitszeitmodelle gefragt.

In dieser Ausgabe sprechen wir mit Helene Zenhäusern, Leiterin des Bereichs Kommunikation und Marketing bei der EnAlpin AG in Visp. Helene arbeitet zu 60 Prozent in Teilzeit. Sie ist Mutter einer dreijährigen Tochter und die erste Schweizer Arbeitnehmervertreterin im Verwaltungsrat von energiedienst. Ein Gespräch über ein straff organisiertes Programm mit viel Lebensqualität.

 

Hallo Helene, Du arbeitest als Führungskraft bei der EnAlpin AG in Teilzeit und bist Mutter einer dreijährigen Tochter. Wie organisierst Du Deinen anspruchsvollen Job? 

Helene Zenhäusern (lacht). Tja, meine Organisation ist wie ein kleines Uhrwerk: präzise und verlässlich. Ich arbeite an zwei Tagen vor Ort in Visp und an einem Tag im Homeoffice in Freiburg/Schweiz. Wenn man in Teilzeit arbeitet, sind gute Organisation und Priorisierung unerlässlich – in der Arbeit und im Privaten.

Ich bin wirklich sehr dankbar, eine so abwechslungsreiche und herausfordernde Position in Teilzeit ausüben zu können. Oftmals sind Arbeitgeber der Meinung, dass man in Teilzeit keine Posten mit Verantwortung übernehmen kann. Ich bin froh, dass EnAlpin hier anders tickt.

 

Beschreibe uns doch bitte einmal Deine „normale“ Woche. Wann und wo arbeitest Du?

Mein Partner und ich haben das große Glück, dass uns unsere Eltern bei der Kinderbetreuung unterstützen. Meine Eltern wohnen in Naters, von da aus ist man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln ganz schnell in Visp. Meist fahre ich sonntags mit meiner Tochter von Freiburg nach Naters, sodass ich montags und dienstags vor Ort im Büro sein kann. In der Zeit betreuen Oma und Opa ihre Enkelin, und ich kann mich zu 100 Prozent auf meinen Job konzentrieren. An diesen Tagen arbeite ich meist von 7:30 Uhr bis 18 Uhr. Oft verzichte ich auf eine Mittagspause.
Dienstagabends fahren wir dann zurück nach Freiburg. Mittwochs arbeite ich im Homeoffice, so wie jetzt gerade, während mein Partner, der auch „nur“ 60 Prozent arbeitet, mit der Kleinen unterwegs ist. An meinen freien Tagen bin ich natürlich für mein Team erreichbar. Aber ich muss auch nicht jede E-Mail lesen oder beantworten.

Ist das nicht sehr stressig und aufreibend?

Es ist intensiv. Und sicher nicht immer ganz einfach. Manchmal nehmen Arbeitstage kein Ende, oder die Aufgabenliste ist länger als der Arbeitstag … und manchmal muss ich schon gegen das schlechte Gewissen ankämpfen, das mir einredet, weder für meine Arbeit noch für meine Tochter genug Zeit zu haben. Aber grundsätzlich empfinde ich meine Situation als sehr erfüllend und befriedigend. Ich bin auch in einer privilegierten Situation, und dafür bin ich sehr dankbar. Denn EnAlpin hat mich von Anfang an unterstützt, und wir haben gemeinsam dieses Modell entwickelt. Es ist sozusagen eine „Win-Win-Situation“ für meine Familie, für EnAlpin und für mich selbst.

 

Helene, Du bist zusätzlich Arbeitnehmervertreterin im Verwaltungsrat von energiedienst …

Ja, das stimmt. Ich bin als Arbeitnehmerin für die Schweiz in den Verwaltungsrat gewählt worden. Ich möchte dort Frauen in Teilzeit eine Stimme geben und mich natürlich auch für die Belange der Kolleginnen und Kollegen aus der Schweiz einsetzen. Dabei liegen mir Themen wie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besonders am Herzen, aber auch die Tatsache, dass wir als deutsch-schweizerisches Unternehmen in zwei sehr unterschiedlichen (Arbeits-)Märkten unterwegs sind. Ich freue mich über diese zusätzliche Aufgabe, denn so bekomme ich auch einen vertieften Einblick in die Themen, die unser Unternehmen beschäftigen. Bei einer so heterogenen und vielschichtigen Unternehmensgruppe ist das wahnsinnig spannend und bereichernd. Und natürlich hilft mir das auch bei meiner täglichen Arbeit.

 

Teilzeit – ist das Dein dauerhaftes ideales Arbeitszeitmodell?

Ja, das ist genau mein Ding. Denn ich liebe meinen Job, aber ich habe auch noch ein anderes Leben – andere Interessen und Ziele, die auch Platz haben sollen. Beides optimal zu verbinden, ohne allzu große Einschränkungen in der Lebensqualität, das geht meiner Meinung nach am besten in einem flexiblen Arbeitszeitmodell. Ich habe auch schon vor der Geburt meiner Tochter in Teilzeit gearbeitet. Ich möchte diese Zeit für mich nicht missen.

Natürlich muss jeder für sich seine eigene Wahl treffen. Und der Arbeitgeber muss natürlich die entsprechenden Strukturen für Teilzeitmodelle schaffen, die Arbeitszeiten flexibilisieren und die nötigen IT-Systeme bereitstellen. Bei der Unternehmensgruppe sind wir da auf einem sehr guten Weg. Womit wir uns aus meiner Sicht noch intensiver und konkreter befassen könnten, sind neuere Modelle wie etwa das Job- bzw. das Top-Sharing.

 

Helene, wir danken Dir herzlich für dieses Gespräch.


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