Fernwärmenetz Saas-Fee: Die zweite Bau-Etappe startet

Die EnAlpin AG baut in Zusammenarbeit mit der Walliser Gemeinde Saas-Fee ein Fernwärmenetz. Sie ermöglicht es damit den Bewohnerinnen und Bewohnern des Gletscherdorfs, auf nachhaltige Weise zu heizen und gleichzeitig tonnenweise CO₂ zu sparen. Vor wenigen Tagen wurde der Bau einer weiteren Etappe des Grossprojekts in Angriff genommen.

Bereits seit September 2015 baut und betreibt EnAlpin in Saas-Fee ein Fernwärmenetz. Während in einer ersten Etappe rund 780 Meter Fernwärmenetz verlegt und das Sporthotel «Capra II» sowie die Jugendherberge «Aqua Allalin» ans Netz angeschlossen wurden, soll nun in einer weiteren Etappe die untere Dorfstrasse erschlossen werden. «Mit nachhaltigen Energielösungen wie etwa den Wärmenetzen leistet EnAlpin einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Insgesamt werden wir mit dieser Etappe 290 Meter Wärmenetz verlegen. Die Gemeinde profitiert gleichzeitig von unseren Bauarbeiten, um ihre Infrastruktur, insbesondere die Trinkwasserleitungen und die Kanalisation, zu erneuern», erläutert EnAlpin-Direktor Michel Schwery.

Eine Investition in die Zukunft

Wer auf die Wärme des Fernwärmenetzes Saas-Fee setzt, spart CO₂ und verbessert so seinen ökologischen Fussabdruck. Im Vergleich zu einer Ölheizung können bis zu 80 Prozent CO₂ eingespart werden. «Ein Mehrfamilienhaus mit einem jährlichen Verbrauch von ca. 144'000 kWh an Wärmeenergie kann so etwa 34 Tonnen CO₂ einsparen», erklärt Projektleiter Diego Flaviano von EnAlpin. Die Jugendherberge «Aqua Allalin» spare auf diese Weise seit 2015 jährlich sogar über 400 Tonnen CO₂ ein, was etwa 200 Flügen von Zürich nach New York und zurück entspricht.
Auch auf finanzieller Ebene handelt es sich um eine nachhaltige Investition in die Zukunft. «Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dass das Heizen mit Fernwärme unter der aktuellen Gesetzgebung wirtschaftlicher ist als das Heizen mit Öl. Vor allem auch, da künftige Kunden für einen Wechsel auf das Fernwärmenetz in eine eigene Wärmepumpe investieren müssen. Aber langfristig gesehen lohnt sich diese Investition ganz klar», erklärt Flaviano. Wie er darauf kommt? «Wer auf erneuerbare Ressourcen und regionale Dienstleistungen setzt, gewinnt aus meiner Sicht immer. Vor allem aber werden die CO₂-Abgaben langfristig steigen, sodass sich der Einsatz von Heizöl bald nicht mehr rechnen wird. Mit dem neuen CO₂-Gesetz in der Schweiz werden gerade auch die Eigentümer und Mieter fossil beheizter, schlecht isolierter Gebäude massiv tiefer in die Tasche greifen müssen.»
Für Unternehmen und grössere Gebäude besteht zudem die Möglichkeit, dass EnAlpin die Finanzierung der Wärmepumpe im Rahmen eines sogenannten Contractings abwickelt. «Dabei übernimmt EnAlpin die Investitionskosten und kümmert sich um den Betrieb und die Wartung der Wärmepumpe. Diese Kosten werden anschliessend über den Verbrauch abgerechnet.»

Es gibt noch einiges zu tun

Bis der zweite Teil des Fernwärmenetzes in Betrieb gehen kann, stehen insgesamt noch vier Bauetappen an – jeweils im Herbst und im Frühjahr: «Die Bauarbeiten laufen in verschiedenen Etappen vom Herbst 2020 bis zum Frühjahr 2022. Dies vor allem, weil in der Gemeinde Saas-Fee jeweils nur in der Zwischensaison gebaut werden darf», erklärt Flaviano. «Aber das ist vielleicht gar nicht so schlecht: Bis wir nämlich mit unserer Wärmeenergie-Leistung von 6 Millionen kWh bereit sind und theoretisch 200 Einfamilienhäuser versorgen können, kann noch der eine oder andere Hauseigentümer umdenken und einen Wechsel aufs Fernwärmenetz budgetieren.»

Zahlen und Fakten rund ums Fernwärmenetz Saas-Fee

Leistung
Aktuell: 600 kW
Maximal möglich (Vollausbau): 3'000 kW

Wärmeenergie
    Aktuell: 1,5 GWh (= 50 EFH)
    Maximal möglich (Vollausbau): 6 GWh (= 200 EFH)

Länge Fernwärmeleitungen
    Aktuell: 780 m
    Gesamt bis 2022: 1070 m

CO₂-Ausstoss
Ölheizung: 0,301 kg CO₂/kWh
Fernwärmenetz: 0,062 kg CO₂/kWh

Kontaktperson
Diego Flaviano
Verantwortlicher Fernwärmenetz Saas-Fee bei EnAlpin AG
diego.flavianomail@enalpinweb.com
0041 27 945 75 81