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Neue Transformatoren für die Umspannwerke Wehr und Schönau: Schwergewichte unterwegs!

In den Umspannwerken Wehr und Schönau haben die Kollegen innerhalb von nur sechs Wochen drei Leistungstransformatoren im laufenden Betrieb ausgetauscht. In diese Maßnahme investiert naturenergie netze rund 1,5 Millionen Euro. Die Trafos sind das Herzstück eines jeden Umspannwerks. Angesichts der steigenden Last, des steigenden Leistungsbedarfs und der zunehmenden Einspeisung erneuerbarer Energien trägt die Investition zur nachhaltigen Versorgungssicherheit in der Region bei.

 

30 Prozent effizienter

Gleichzeitig werden Netzverluste reduziert, denn die neuen Trafos sind 30 Prozent effizienter und sparen über die gesamte Lebensdauer jeweils bis zu 2,5 Millionen Kilowattstunden Leerlaufverluste ein. Außerdem sind sie deutlich leiser und weniger aufwendig im Unterhalt. „Eines unserer Umweltziele ist die Reduktion der Netzverluste. Das kommt der Umwelt und unseren Netzkunden zugute“, erklärt Markus Linder, Fachbereichsleiter Hochspannungsanlagen und Sekundärtechnik. naturenergie netze hat bereits in der Beschaffung großen Wert darauf gelegt, dass die zweite Stufe der EU-Öko-Designrichtlinie für Transformatoren erfüllt wird. Ab Juli 2021 gelten ab Stufe zwei noch strengere Vorgaben für die Energieeffizienz von Verteil- und Leistungstransformatoren.

 

Umspannwerk Schönau

Im Umspannwerk Schönau arbeitet ein neuer 110/20-kV-Leistungstransformator. Die Erneuerung eines alten Transformators wurde notwendig, da er seine maximale technische Nutzungsdauer erreicht hatte. Mit einer Nennscheinleistung von bis zu 40 MVA (Megavoltampere) ist der neue Transformator leistungsstärker als der alte Trafo. Der Umbau der Anlage erfolgte im laufenden Betrieb. Ein zweiter Transformator im Umspannwerk sicherte in dieser Zeit die Stromversorgung des gesamten oberen Wiesentals, unter anderem der Städte Schönau und Todtnau sowie der Gemeinde Utzenfeld. Im Zuge der Erneuerung haben Kollegen des Teams NHA die Schutz- und Traforeglertechnik auf den neuesten Stand gebracht.

Rund 500.000 Euro investiert naturenergie netze in den neuen Transformator. Gefertigt wurde das 60-Tonnen-Schwergewicht im Trafowerk Ljubljana/Slowenien.

 

Umspannwerk Wehr

Im November und Dezember wurden im Umspannwerk Wehr die beiden 110/20-kV-Leistungstransformatoren durch neue Modelle ersetzt. Der Tausch war eine größere technische Herausforderung, da die jeweils 60 Tonnen schweren alten Kolosse in Millimeterarbeit auf engstem Raum aus- und die neuen anschließend eingebaut werden mussten. In Summe wurden auf diesem Weg bis zu 240 Tonnen bewegt.

Die Erneuerung der Transformatoren wurde notwendig, da die alten Leistungstransformatoren aus dem Jahr 1963 ihre maximale technische Nutzungsdauer erreicht hatten. Mit einer Nennscheinleistung von jeweils 31,5 MVA ohne Lüfterbetrieb und 40 MVA mit Lüfterbetrieb sind die neuen Transformatoren wesentlich leistungsstärker als die alten mit einer Leistung von lediglich 25 MVA. Der Umbau der Anlage erfolgte im laufenden Betrieb. Die Erneuerung ist Teil der Umspannwerksmodernisierung an der Finsterbachstraße in Wehr. Anschluss und Inbetriebnahme übernahmen die Experten von naturenergie netze.

naturenergie netze investiert rund eine Million Euro in die beiden neuen Transformatoren. Gefertigt wurden die Schwergewichte ebenfalls im Trafowerk Ljubljana.

 

Fachgerecht demontiert und gewinnbringend aufbereitet

Die alten Trafos wurden demontiert und zur fach- und umweltgerechten Entsorgung einer Spezialfirma übergeben. Die Trafos werden nicht weiterverwendet, sondern abgewrackt. Das Trafoöl, das sind etwa 18.000 Liter pro Trafo, wird in der Regel wiederaufbereitet. Das Abwracken übernimmt eine zertifizierte Fachfirma. Die Metalle wie Kupfer (etwa zehn Tonnen), Stahl und Trafobleche werden vergütet. Ein ausrangierter Alt-Trafo bringt, je nach Tageskurs, bis zu 35.000 Euro Schrottwert ein.

 

Teams arbeiten eng zusammen

Solch aufwendige Projekte benötigen viel Vorlauf und Vorbereitung, damit alles möglichst reibungslos verläuft. Planung, Ausschreibung, Koordination, Abstimmung und die Überwachung der Arbeiten vor Ort sind nur einige der zahlreichen Aufgaben. 

„Es gab keine Zwischenfälle“, freut sich der zuständige Projektleiter Andreas Merk. „Das ist unter anderem der erfahrenen und professionellen Zusammenarbeit unserer beteiligten Netze-Teams zu verdanken.“ Erschwert wurden die Arbeiten durch die Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen. Die Pflicht, Mund-Nase-Schutzmasken beziehungsweise FFP2-Masken zu tragen, galt durchgängig für die Fremdfirmen sowie für die ED-Netze-Mitarbeiter.

Das Video findet Ihr hier. Viel Spaß beim Anschauen!

Was geschieht im Umspannwerk?
Für eine möglichst verlustarme Übertragung der elektrischen Energie von den Erzeugungsanlagen zu den Umspannwerken wird der Strom mit einer Spannung von 110.000 Volt auf die Reise geschickt. In den Umspannwerken wandeln Leistungstransformatoren die Spannung auf 20.000 Volt um. Von dort fließt der Strom über Ortsnetzstationen und Kabel zu den einzelnen Haushalten. Der Strom kommt mit 400 Volt bei den Haushalten an und am Ende mit 230 Volt aus der Steckdose.


5 Kommentare

  • Markus Stock am 16.12.2020 um 08:35
    Sehr gutes Video, Danke für den tollen Job und auch für das vorbildliche einhalten der Schutzmaßnahmen
  • André Büssers am 16.12.2020 um 09:19
    Kann mich nur anschließen. Toll geworden.
  • Simon Kuner am 16.12.2020 um 09:52
    Liebe Kolleginnen und Kollegen aus dem Netz, ein großes Kompliment für dieses tolle Video! Ihr kommt sehr kompetent und sympathisch rüber. Kompliment auch an Maurice, Markus, Andreas und Sabrina (und Andreas Wolf, live aus der NLS) für eure sauber gesprochenen Interviews! Das ist gar nicht so einfach. Aber vielleicht seid ihr ja auch einfach Natur(Energie)-Talente und macht das jetzt öfters. Ich fänd's cool! Besser kann man das Image der Netzte nicht pflegen. Hut ab!
  • Simone Zimmermann am 16.12.2020 um 10:21
    Sehr schönes Video!
  • Marvin Freiter am 16.12.2020 um 10:34
    Ein eindrucksvolles Video! Simons Ausführungen stimme 100% zu

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