Zur Themen-Übersicht

Bienenfleißige Umspannwerke

Der Frühling ist Blühsaison. Bäume, Sträucher und Blumen entfalten ihre Farbenpracht, was nicht nur die Menschen, sondern vor allem auch die Insekten freut. Diese haben es aber – bedingt durch die menschlichen Eingriffe – nicht immer leicht: Denn ihr Lebensraum schrumpft. Hier gilt es gegenzusteuern. In diesem Artikel schildert eine prominente Biene, wie naturenergie netze nicht nur die Wildbienen unterstützt.

 

Ein Gastbeitrag der Biene Maja

Hurra, die Blühsaison ist da! Wir Bienen sind bei der ersten Gelegenheit losgeschwärmt. Nichts tun wir lieber, als fleißig Blütenstaub zu sammeln und ihn in Honig zu verwandeln. Ein Knochenjob ist das. Aber ich liebe es, Nektar zu sammeln, die Pracht der Blüten zu genießen und an der frischen Luft zu sein.

 

Die Vielfalt an Blühpflanzen nachhaltig steigern

Leider gibt es immer weniger Blühwiesen. Deshalb fällt es nicht nur uns Honigbienen, sondern auch unseren nächsten Verwandten, den Wildbienen, zunehmend schwerer, den Nektar zu finden. Wir müssen immer weiter fliegen und kommen abends noch später zur Ruhe. Aber zum Glück gibt es Menschen, die uns aus der Klemme helfen. Zum Beispiel in Südbaden, wo ich neuerdings auf dem Haslachhof im schönen Löffingen lebe. Am ersten warmen Wochenende im April war es nämlich soweit: Wir Bienenvölker zogen von der Bio-Imkerei Schneider aus Dauchingen um, damit wir noch näher an den ertragreichen Blühwiesen sein können.

In der gesamten Region tut naturenergie netze eine Menge, um die Natur zu erhalten und die Lebensbedingungen der Bienen und aller Insekten zu verbessern. Bei der Grünpflege in den Umspannwerken achten die Menschen von naturenergie netze darauf, dass sie vor allem die Vielfalt an Blühpflanzen nachhaltig steigern, damit sich vermehrt Insekten ansiedeln. Das biodiverse Engagement in den Umspannwerken ist nur ein Puzzleteil von vielen, mit denen das Unternehmen seiner Verantwortung für die Umwelt nachkommt. Seit 2015 hat sich naturenergie netze auch offiziell dazu verpflichtet.

Im Fall der Umspannwerke geht naturenergie netze mit Bedacht vor – und folgt dem Ratschlag von Experten. Die Erhaltung gewachsener Strukturen hat dabei Vorrang. Veränderungen werden behutsam in Angriff genommen. Die Herangehensweise verfolgt stets zwei Ziele: Zum einen soll der ökologische Wert der Grünflächen steigen. Zum anderen sollen künstlich errichtete, aber naturnahe Nisthilfen neben der regionalen Pflanzenwelt auch die heimische Tierwelt unterstützen. Das Resultat ist wundervoll: Denn in den Umspannwerken flattert, krabbelt und summt deutlich hörbar viel kleines Getier, auch meine Verwandten, die Wildbienen. Der Mehrwert ist groß, denn: „Es ist davon auszugehen, dass eine Förderung der Wildbienen auch eine Förderung verschiedener Schmetterlingsarten und weiterer Insektenarten zur Folge hat. Dies hat wiederum positive Auswirkungen auf insektenfressende Vögel und Säuger“, weiß Biologe Matthias Lindemer.

„Das Resultat der Unterstützungsmaßnahmen ist wundervoll: Rund um die Umspannwerke fühlen sich viele Insekten wohl – nicht nur Wild- und Honigbienen.“

Biene Maja

Löffingen: naturenergie netze ist Blühpate

Ich finde es prima, dass Umwelt- und Artenschutz bei naturenergie netze nicht an den Zäunen der Umspannwerke enden. Im Rahmen der Aktion „Blühende Felder“ ermöglicht das Unternehmen zusammen mit dem Bio-Betrieb Haslachhof in Löffingen auch andernorts in der Region Lebensräume für uns Bienen, für Schmetterlinge und andere Insekten. Mit einer Blühpatenschaft unterstützt es die Anlage biodiverser Blühflächen. In direkter Nachbarschaft zu dem Gelände des neuen Umspannwerks Löffingen hat naturenergie netze eine 7000 Quadratmeter große Blühwiese gepachtet. Das Team vom Haslachhof sät dort heimische Pflanzen und Kräuter aus – zum Beispiel Luzerne, Klee, Wiesenkümmel und Schafgarbe. Solche Blühwiesen werden im Frühsommer nicht komplett abgemäht, sondern einzelne Blühstreifen bleiben bis in den Herbst hinein stehen. So können wir Insekten länger in unserem Lebensraum verweilen. Da der Haslachhof bei den blühenden Klee- und Luzernemischungen bewusst auf den maximalen Ertrag verzichtet und mehr Geld für die Saatgutmischungen ausgeben muss, greifen ihm naturenergie netze und andere Unternehmen im Rahmen der Blühpatenschaften unter die Arme. Dank dieser finanziellen Hilfe erhält der Hof einen Ausgleich und ist in der Lage, immer mehr Felder und Heuwiesen blühen zu lassen. Übrigens erhielt der Haslachhof 2020 eine Auszeichnung für sein Naturschutz-Engagement im Rahmen des Wettbewerbs „Höfe für biologische Vielfalt“.

Blühhonig für die Löffinger

Interessant ist auch, dass der Haslachhof mit einer Bioland-Imkerei kooperiert. Sie stellt mehrere Bienenvölker auf, um für den Bio-Bauernhof einen eigenen Bio-Blühwiesenhonig zu produzieren. Ich freue mich schon auf die neuen Artgenossen, die mir beim Nektarsammeln helfen. Und die Löffinger haben auch Grund, sich zu freuen: Im Spätsommer will naturenergie netze den Blühhonig gratis verteilen – als freundliche Geste wegen der Einschränkungen, die durch die Baustelle des großen Umspannwerks entstehen.

Ich freue mich, dass ich in einer so schönen Landschaft leben darf und dass die Menschen uns Wildbienen und alle anderen Insekten hier toll unterstützen.

Wer summt hier? Die Wildbiene!

Es gibt nicht „die“ Wildbiene. Im Gegenteil: Je nach Betrachtungsweise zählt man zwischen 560 und 585 Arten. Die meisten Wildbienen sind pelzig behaart, einige aber auch fast kahl. Es handelt sich übrigens nicht um wildlebende Urformen oder gar verwilderte Stämme domestizierter Honigbienen!

Wildbienen sind Einzelgänger, die ihre Brut allein versorgen. Dafür bauen zwei Drittel von ihnen Nester mit Brutröhren – meist in der Erde oder in Trockenmauern, aber auch in Morsch- und Totholz. Das restliche Drittel legt seine Eier heimlich in fremden Nestern ab. Der Lebenszyklus beträgt – wie auch bei den Honigbienen – im Durchschnitt vier, vereinzelt aber auch bis zu sechs Wochen.

Wildbienen erreichen mit der gleichen Zahl von Blütenbesuchen doppelt so hohe Erträge wie die angeblich so „fleißigen“ Honigbienen: weil sie „alleinerziehend“ sind. Außerdem startet ihre Bestäubung von Obstbäumen, Beerensträuchern und Feldfrüchten bereits im März. Wildbienen schwirren auch bei Kälte und bedecktem Himmel aus.

Viele Wildbienenarten sind auf die Pollen ganz bestimmter Pflanzenfamilien, -gattungen oder gar -arten angewiesen – und umgekehrt. Das bedeutet: Verschwindet die Biene, verschwindet die Pflanze – und umgekehrt.

Über die Hälfte der Wildbienenarten steht heute auf der Roten Liste. Mehr Informationen zum Thema „Blühende Umspannwerke“ findet Ihr im ED-Netze-Blog (Link).

 


0 Kommentare

    Kommentar absenden

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


    Weitere Themen in der aktuellen PostED express