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Bundesförderung für Studie „Wärmenetzsysteme 4.0“

 

In der Industrie am Hochrhein entsteht bei Produktionsprozessen Abwärme in großen Mengen. Damit ließen sich Neubaugebiete oder bestehende Wohnquartiere zwischen Rheinfelden und der Grenze zu Basel heizen. Ist das technisch möglich? Und wirtschaftlich?

Ein Team aus dem Bereich Wärme- und Energielösungen um Projektleiter Markus Nägele geht dieser Frage nach. Mit externen Partnern erhebt das Projekt in den kommenden Monaten Wärmequellen und mögliche Quartiere zwischen Rheinfelden und Grenzach-Wyhlen, in denen die Abwärme aus der Industrie Häuser und Wohnungen heizen und Wasser wärmen könnte.  

Mit industrieller Abwärme Neubaugebiete und schon bestehende Wohnquartiere zwischen Rheinfelden und Basel beheizen - eine realistische Vision?

Zwei Partner unterstützen das Projekt

Seit November 2020 agiert Energiedienst für diese Studie als Initiator, Projektentwickler und Antragsteller gegenüber dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Für die Machbarkeitsstudie gibt es zwei externe Projektpartner: RBS wave GmbH aus Ettlingen in der Rolle des technischen Planers und die endura kommunal GmbH aus Freiburg. endura übernimmt Projektsteuerung, Qualitätssicherung, Kommunikation in Politik und Öffentlichkeit sowie die Berichterstellung an das BAFA.

Aus der Energiedienst-Gruppe komplettieren die Experten Dagmar Kaiser, Stefan Wolf und Stefan Schlachter aus dem Bereich Wärme- und Energielösungen das Team.

„Wir vermuten eine verfügbare Wärmemenge von bis zu 30 Megawatt.“

Markus Nägele, Projektleiter

Große Mengen Abwärme vermutet

„Wir vermuten, dass eine Wärmemenge von bis zu 30 Megawatt zur Verfügung stehen könnte“, schätzt Markus Nägele. Der Großteil, rund 90 Prozent, könnte seiner Meinung nach aus der Abwärme der chemischen Industrie kommen, ein weiterer Teil aus dem Elektrolyseur der Power-to-Gas-Anlage von Energiedienst in Wyhlen sowie aus fossiler Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) und aus Biomassekraftwerken.

 

Machbarkeitsstudie liefert Entscheidungsgrundlage

Energiedienst betrachtet die Erhebung entlang des Hochrheins als ersten Teil dieses Projekts. Innerhalb eines Jahres soll geprüft werden, ob sich der Abschnitt als großes Abwärme-Verbundnetz eignet. Klaus Nerz, Leiter Wärme- und Energielösungen: „Wir prüfen, ob das alles technisch sowie politisch umsetzbar ist und sich dabei auch wirtschaftlich rechnet. Erst dann entscheiden wir, ob wir den Wärmeverbund Hochrhein realisieren.“

„Wir prüfen, ob das umsetzbar ist und sich rechnet. Erst dann entscheiden wir.“

Klaus Nerz, Leiter Wärme- und Energielösungen

Ergebnis der Studie Ende 2021

Doch das ist zunächst Zukunftsmusik. In den kommenden Monaten konzentrieren sich die Beteiligten auf die Untersuchung von Grenzen und Möglichkeiten eines solchen Wärmeverbundes. Das Ergebnis der Machbarkeitsstudie wird gegen Ende 2021 erwartet.

 

Strategische Bedeutung

Die Nutzung von Abwärme in Wärmenetzen ist ein wichtiger Teil der Unternehmensstrategie der Energiedienst-Gruppe. Als klimaneutrales Unternehmen, das auch den Wandel der Gesellschaft in die neue Energiewelt vorantreiben möchte, achtet Energiedienst auf die sinnvolle Nutzung vorhandener Energie – wie zum Beispiel Abwärme. So lassen sich auch CO2-Emissionen im Wärmesektor reduzieren. In der Unternehmensstrategie sind Wärmenetze Teil der Säule „Kundennahe Energielösungen“.

endura kommunal

endura kommunal begleitet Städte und Gemeinden bei der Umsetzung nachhaltiger Energieprojekte und berät sie in rechtlichen, wirtschaftlichen und technischen Fragen. Aus allgemeinen Energie- und Klimazielen entstehen konkrete Projekte, die Energiekosten sparen, regional Wert schöpfen und den Kommunen neue Handlungsspielräume eröffnen. Das Unternehmen mit Sitz in Freiburg beschäftigt Ingenieure, Energieberater, Architekten, Betriebswirte und Verwaltungsfachleute. Bei seiner Arbeit bindet das interdisziplinäre Team sowohl die lokalen Akteure als auch erfahrene Partner und Experten ein. Mehr Informationen unter: www.endura-kommunal.de

RBS wave GmbH

Die RBS wave GmbH mit Hauptsitz in Stuttgart ist ein regional und bundesweit tätiges Ingenieur-Unternehmen im Bereich Infrastruktur mit den Arbeitsschwerpunkten Energie, Wasser, Breitband und Baulanderschließung. RBS wave beschäftigt rund 170 Mitarbeitende und bietet unter anderem sämtliche Ingenieurleistungen im Themengebiet Energieversorgung (Wärme- und Kältezentralen, Energiespeicher, Nah- und Fernwärmenetze, Bio- und Erdgas, Strom und Wasser) an. Durch das breit aufgestellte Spektrum an technischen Fachkräften (Ingenieure, Geologen, Techniker, technische Zeichner) werden alle Ingenieurleistungen von der Konzeption über Planung und Ausschreibung bis zur Bauüberwachung weitestgehend mit eigenem Personal erbracht.

RBS wave ist eine Tochtergesellschaft der EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Karlsruhe). Mehr Infos unter: www.rbs-wave.de


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