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Blick über den Tellerrand: Sabrina Markoni hospitierte bei Netze BW und EnAlpin
Sabrina Markoni, Fachexpertin für Schutz- und Kabelmesstechnik im Bereich NHA, weiß, was sie will: neue Perspektiven erfahren und ihr Fachwissen vertiefen. Mit diesem Wunsch rannte die 27-Jährige bei ihrem Vorgesetzten Rainer Beck und bei HR-Fachspezialistin Corinna Heber offene Türen ein.
Naheliegende Idee: die bestehenden Kontakte zu den Kollegen der Fachbereiche der Netze BW und der EnAlpin nutzen, um eine Hospitation für Sabrina zu koordinieren.
Arbeitsalltag bei Netze BW und EnAlpin
Zwar sind viele Mitarbeiter regelmäßig projektbezogen im Austausch mit den Kollegen der Netze BW oder der EnAlpin; eine mehrwöchige Hospitation gab es allerdings bislang noch nicht.
Ursprünglich waren für Sabrinas Hospitation sechs Wochen geplant. Diese mussten allerdings aufgrund der Corona-Pandemie erstmal auf drei Wochen verkürzt werden, sodass sie bislang nur den Bereich „Schutz- und Sekundärtechnik“ am Standort Wendlingen (unweit von Stuttgart) besuchen konnte. In Wendlingen durfte Sabrina Denis Kroner, Teamleiter Sekundärtechnik Zentral, und seinem Team bei der Schutzberechnung und Staffelplanung über die Schulter schauen sowie im Außendienst die Kollegen begleiten.
Sobald es die Pandemie-Situation erlaubt, soll der Besuch des Bereichs „Projektmanagement“ am Standort Stuttgart nachgeholt werden. In Stuttgart wird Sabrina dann die Projektierung von Neu- und Umbauten von Umspannwerken und Schaltstationen kennenlernen. „Ich bin schon sehr gespannt, wie das abläuft und wie die Kollegen dort arbeiten“, sagt sie.
Eine Woche lang war Sabrina im Wallis bei der EnAlpin zu Gast. Diego Pfammatter, Leiter Produktion, und die Kollegen haben ihr dort alles Wichtige gezeigt, sie in die Prozesse und Abläufe eingewiesen und mit ihr gefachsimpelt. Sie bekam einen Einblick in den Aufgabenbereich der zentralen Leitstelle und in den des Technischen Vertriebs. Außerdem war sie beim Netzbetrieb mit im Einsatz und konnte so die Unterschiede zu unserem Netz kennenlernen, zum Beispiel die Verkabelung im Rohr. Vor Ort haben die Kollegen der EnAlpin den Betrieb ihrer Hochdruck-Kraftwerke gezeigt und erklärt. „Ich war schwer beeindruckt über die Errichtung der Anlagen unter solch schweren Gegebenheiten, denn teilweise sind diese nur zu Fuß oder mit dem Helikopter erreichbar“, berichtet Sabrina. Außerdem bekam sie einen Überblick über das Engineering, die Projektplanung und den Netzschutz.
Die junge Fachexpertin trifft in den technischen Bereichen nur selten auf Frauen. „Das ist schade“, findet sie, „denn es gibt sicherlich ganz viele Mädchen, die sich für Technik interessieren, aber sich vielleicht nicht trauen, solch einen Berufsweg einzuschlagen.“
Ausbildung, Weiterbildung und Master-Studiengang
Sabrina hat von 2010 bis 2014 die Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik bei der naturenergie netze GmbH absolviert und dabei alle relevanten Abteilungen durchlaufen. Schnell war klar, dass der Bereich „Schutztechnik und Kabelmessung“ ihr Favorit ist. Und so wurde sie nach der Ausbildung direkt in den Bereich NHA übernommen.
Von 2015 bis 2018 folgte die Weiterbildung zur „Staatlich geprüften Technikerin für Energietechnik und Prozessautomatisierung im Fernstudium“. Im November 2020 hat sie den zweijährigen Online-Studiengang „Master of Science intelligente Energiesysteme“ begonnen.
Derzeit plant und koordiniert Sabrina den Umbau der Anlage Wiechser Straße in Schopfheim als verantwortliche Projektleiterin. „Ziel ist es, junge Mitarbeiter frühzeitig an anspruchsvolle Aufgaben heranzuführen“, erklärt Rainer Beck, Teamleiter im Bereich NHA.
Einblicke - Netzwerk - Austausch
Die Ziele der Hospitation wurden im Vorfeld gemeinsam definiert. Eine der Aufgaben war es, die eigenen Prozesse kritisch zu hinterfragen und mit den gewonnenen Eindrücken unsere Abläufe entsprechend zu optimieren. Für die anstehenden Projekte und Aufgaben kann Sabrina bereits jetzt von den Erfahrungen während der Hospitation profitieren. Der Austausch mit den Kollegen zeigt, dass andere auch Herausforderungen haben – manchmal ähnliche, oft auch ganz unterschiedliche. „Man muss das Rad nicht immer neu erfinden“, sagt sie. „Oft genügt ein Anruf, um eine Frage zu klären oder ein Problem zu lösen. Dabei hilft ein gutes persönliches Netzwerk.“
In größeren Strukturen sind die Aufgaben für die einzelnen Mitarbeiter häufig spezialisierter und kleinteiliger. Einzelne Projektschritte werden auf viele Schultern verteilt – das kann einiges erleichtern aber manches auch hemmen. „Wir machen vieles selbst. Bei uns liegen viele kleine Aufgaben in einer Hand, das beschleunigt in der Regel die Arbeitsschritte“, sagt Sabrina. „Aber es hat alles seine Vor- und Nachteile.“
Der Austausch fördert insgesamt das Verständnis größerer Arbeitszusammenhänge. Er verbessert die Kooperation und den Ideen- und Wissenstransfer zwischen den Bereichen und Unternehmen.
„Die Hospitation hat mir geholfen, mich in meiner persönlichen wie auch fachlichen Kompetenz weiterzuentwickeln. Ich kann es jedem empfehlen, solche Chancen auch zu nutzen. Man muss selbst aktiv werden und Ideen haben“, fasst Sabrina zusammen. Ihr Fazit: viel Neues gelernt, wertvolle Kontakte geknüpft und spannende Einblicke gewonnen.
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