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Neustart im Personalrestaurant Rheinfelden: Sicherheit und Hygiene haben Priorität

Auch in Rheinfelden zieht ein Stück Normalität mehr ein: Anfang Juli hat das Personalrestaurant geöffnet. Die Mitarbeitenden können nun wieder an Tischen drinnen und draußen zu Mittag essen. PostED express sprach mit David Hein und Brigitte Klemens, die das Betriebsrestaurant in Rheinfelden leiten, über das aktuelle Konzept des Restaurants und über den Lockdown.

 

Seit rund sechs Wochen ist das Betriebsrestaurant in Rheinfelden geöffnet. Wie ist das erste Resümee nach der Öffnung?

SV-Group: Der Betrieb lief ganz gut an. Die Menschen nutzen die Möglichkeit, wieder gemeinsam essen zu können und dabei unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln an einem Tisch zu sitzen. Vor der gerade begonnenen Ferienzeit haben wir rund 110 Essen täglich verkauft. Aber das Niveau vor Corona haben wir noch lange nicht erreicht. Vor eineinhalb Jahren gingen im Schnitt pro Tag 220 Essen heraus.

 

Wie haben Sie Zeit während des Lockdowns wahrgenommen? Das Essen wurde ja zum Abholen auf den Stockwerken bereitgestellt. Welches Feedback haben Sie von den Gästen bekommen?

Im Großen und Ganzen und mit punktuellen Anpassungen hat unser Service während des Lockdowns gut funktioniert. Im Schnitt konnten wir pro Tag 80 Personen mit Essen versorgen. Schade war, dass wir unsere Gäste nicht jeden Tag sahen. Wir erhielten trotzdem viele positive Rückmeldungen, dass wir überhaupt Essen anboten. Gelobt wurde auch, dass die Speisen in der Alternative „To Go“ in nachhaltigen Bagasse-Verpackungen aus nachwachsenden, kompostierbaren Rohstoffen und ebenso beim „Essen auf Rädern“, wie einige so schön gesagt haben, eine hohe Qualität hatten. Die Teller waren meistens leer. Das ist bekanntlich ein gutes Zeichen. Das Buchen übers Intranet hat ebenfalls sehr gut funktioniert. Das klappt auch jetzt mit den Essensslots sehr gut. Zu rund 90 Prozent stimmen Buchung und tatsächliche Essensausgabe überein.

Während des Lockdowns waren wir eines von sehr wenigen Restaurants der SV-Group in Südbaden, das mit Einschränkungen geöffnet blieb. Die meisten anderen waren komplett geschlossen. Danke, dass uns alle die Treue gehalten haben. Dennoch mussten wir einige Mitarbeitende in Kurzarbeit schicken.

 

Wie ist aktuell das Corona-Konzept im Restaurant?

Sicherheit und Hygiene haben bei uns absolute Priorität. Zum Anspruch gehört, die Sicherheitsabstände einzuhalten. Deshalb haben wir die Anzahl der Sitzplätze innen noch einmal verringert. Normalerweise haben wir 90 Plätze im Restaurant. Vor dem Lockdown hatten wir auf 50 Plätze reduziert. Nun sind wir mit 32 Plätzen wieder gestartet. Bei gutem Wetter können wir natürlich auch den Außenbereich nutzen. Die Auswahl der Essen haben wir im Moment an mehreren Tagen pro Woche auf zwei bis drei Gerichte mit je einer Beilage beschränkt. Das Beilagen- und Salatbuffet ist noch nicht geöffnet. Deshalb bieten wir vorbereitete Salatteller an. Das hat übrigens einen Vorteil in Sachen Nachhaltigkeit: Vor Corona hatten wir einen Speisenrücklauf und eine Überproduktion von 35 Gramm pro Essen. Nun sind es pro Gast knapp 15 Prozent weniger. Die Speiserste werden von einer Fachfirma abgeholt und zu Biogas verarbeitet.

Besonders zu erwähnen wäre noch die sehr gute und intensive Zusammenarbeit, verbunden mit einem Dankeschön unsererseits an die AG Corona von Energiedienst sowie an das Team AEF vom Logistik-Service. Dadurch war stets eine reibungslose Anpassung sämtlicher Auflagen und Richtlinien möglich.

Und wie sieht es mit dem Schutzkonzept hinter den Kulissen aus?

Die firmeninternen Richtlinien sind sehr strikt. Es wird genau geregelt, wo was getan werden muss, zum Beispiel, wo Schutzwände zu stehen haben. Die Putz- und Hygienepläne haben wir wegen Corona noch einmal verstärkt. In der Küche gilt selbstverständlich Maskenpflicht, wenn wir die Abstände nicht einhalten können. Auf freiwilliger Basis testen sich unsere Mitarbeitenden zweimal pro Woche. Die meisten sind zudem geimpft. Wir haben dabei auch von den Impfangeboten von Energiedienst Gebrauch gemacht.

 

Wird die Einhaltung der Konzepte eigentlich auch von den Behörden kontrolliert?

Oh, ja. Sogar sehr intensiv. Das ist generell bei Restaurants üblich und momentan sogar der Schwerpunkt. Aber auch intern sind unsere Ansprüche sehr hoch und die Kontrollen intensiv.

 

Wie ist das denn im normalen Betrieb? Wie wird sichergestellt, dass sich die Mitarbeitenden an die Hygienekonzepte halten?

Wie gesagt, sind die Ansprüche und Anforderungen der SV-Group sehr hoch. Einmal jährlich schulen wir unsere Mitarbeitenden. Die Vorgaben erstrecken sich über das gesamte Produkt und die gesamten Prozesse. Das beginnt bei der Warenannahme und geht über Vorgaben für die Zubereitung der Speisen bis hin zu Rückstellproben der fertigen Gerichte. Die Mitarbeitenden sind in der Pflicht und in der Verantwortung, die Richtlinien konsequent einzuhalten. Das prüfen wir über interne Audits unseres Qualitätsmanagements. Natürlich werden wir jährlich unangekündigt durch den staatlichen Wirtschaftskontrolldienst gecheckt. Erst kürzlich fand wieder eine dieser Kontrollen statt. Wie erwartet, schnitten wir sehr gut ab. Die SV-Group hat zudem noch ein externes Labor, das Institut Fresenius, mit der regelmäßigen Prüfung ihrer Restaurants beauftragt. Auch dabei erreichen wir hier in Rheinfelden regelmäßig sehr gute Ergebnisse. Bei dieser Überprüfung geht es richtig zur Sache: Die Kontrolleure schauen bis in die letzte Ecke. Und das ist gut so, wenn wir unseren Ansprüchen gerecht werden wollen.

 

Das klingt gut. Nur noch eine Frage zur Herkunft der Speisen. Wo stammen sie überwiegend her?

Nachhaltigkeit ist uns auch hier wichtig. Wir sind deshalb bemüht, so viele Nahrungsmittel wie möglich aus der Region zu beziehen: Je nach Saison Spargel aus Südbaden, frische Kartoffeln aus Freiburg und Gemüse aus der Bodensee-Region. Bei Fleisch und Geflügel arbeiten wir mit einer lokalen Metzgerei zusammen. Da hat das Weiderind vorher in Schopfheim gegrast. Aber man muss auch ehrlich sein, dass das nicht immer geht. Sonst gäbe es im Winter fast nur Kohl und Kohlrabi als Gemüse. Das wollen nicht alle.


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